20.08
Der Steinwald bei Kunming (in Wirklichkeit 80 km von der Stadt entfernt) ist eine der größten Touristenattraktionen in Yunnan, relativ teuer und überlaufen, aber durchaus sehenswert. Zu Beginn landen wir in dem Teil des Felsenlabyrinths, der auch Ziel der vielen geführten Gruppen ist. Hier ist es fast unmöglich, ein touristenfreies Landschaftsfoto zu schießen, denn jeder will sich vor den Steinen mit den fantasievollen Bezeichnungen fotografieren lassen, möglichst verkleidet als Angehöriger der Minderheit. Besonders vor dem Aussichtspavillon stauen sich die Menschenmassen. Der Blick hinunter ist aber wirklich einmalig. Dass man sich im Steinwald verlaufen kann, hätten wir nie für möglich gehalten, aber genau das passiert uns kurze Zeit später, als wir uns in ein Gebiet begeben, das von den fähnchenschwenkenden Guides gemieden wird. Zunächst meinen wir immer noch zu wissen, wo wir uns befinden, aber die Wege sind schmal und nur teilweise auf unserem Plan eingezeichnet. Nachdem wir unzählige Stufen hinauf- und hinuntergestiegen sind, uns durch Felsspalten gezwängt haben und mehrmals fast steckengeblieben wären - die Landschaft ist echt fantastisch - haben wir das Gefühl, im Kreis zu gehen. Mangels Sonnenschein (Dunst? Smog?) ist es uns unmöglich, die Himmelsrichtung zu bestimmen. Da rettet uns die bunte Folkloretruppe, die draußen auf der Seebühne ein Lied anstimmt, derart laut, dass wir uns orientieren können und wieder aus dem Labyrinth hinausfinden. So ein Glück! Leider sind 3 Stunden viel zu kurz für die Besichtigung des gesamten Areals, aber wir müssen aufbrechen, um den Nachtzug in Kunming zu erwischen.