Sonntag, 24. April 2011

Die Freuden des Sultans



Sonntag, 24. April 2011

Heute am Ostersonntag ist es unangenehm kühl in Istanbul und die Sonne versteckt sich hinter einer dicken Wolkenschicht. Da ist es naheliegend, sich innen aufzuhalten, etwa im Topkapi-Palast, der Residenz der Sultane. Morgens um halb zehn ist die Schlange vor den Kassen noch nicht ganz so lang, aber auch innen muss man öfter anstehen und so verbringen wir hier ca. vier Stunden. Wir sehen eine ganze Menge, etwa mit Smaragden, Rubinen und Diamanten verzierte Trinkbecher, Thronsessel, Gürtel und Dolche. Schwerter, Zähne und Barthaare des Propheten. Das goldene Gitter, hinter dem der Sultan die Gespräche seiner Wesire belauschte ...
Auch den Harem lassen wir uns nicht entgehen, obwohl wir hier eine Extraeintrittskarte brauchen. Die prunkvolle Ausstattung der Räume ist überwältigend, doch man fühlt sich auch irgendwie an ein Gefängnis erinnert. Sultan Murat III lebte hier mit seinen zahlreichen Ehefrauen und Sklavinnen als stolzer Vater von über hundert Kindern. Nachmittags besuchen wir die Hagia Sophia, gebaut als Kirche, lange Zeit eine Moschee und nun ein Museum. Schön sind die Reste der Mosaike, die lange Zeit unter Putz verborgen waren. Hinter der Moschee kann man (umsonst und ohne Schuhe) die Grabstätten einiger Sultane besuchen. Hier liegt in einem verschwenderisch verzierten Grabmal Murat III inmitten von 52 seiner Kinder, viele davon noch ganz klein.

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