Samstag, 30. April 2011

Tünel, Nostalgie-Straßenbahn und Bosporusfähre




Dienstag, 26.April 2011

Um die unterschiedlichen Verkehrsmittel in Istanbul zu benutzen, kauft man sich am Automaten Jetons. Diese haben verschiedene Farben und Größen, je nachdem, ob es sich um Metro, Straßenbahn oder Fähre handelt. Der Preis beträgt fast immer 1,75 TL, egal wie weit man fährt. Die "Tünelbahn", ein Schrägaufzug, kostet etwas mehr, ist aber nur ganz kurz unterwegs. Danach kann man mit einer historischen Straßenbahn zum Taksim-Platz fahren und das Atatürk-Denkmal fotografieren. Zurück flaniert man auf einer breiten Einkaufsstraße, die nur von Fußgängern und der Straßenbahn benutzt wird.
In dieser Gegend findet man auch sehr viele Cafés und Restaurants, und wir halten uns längere Zeit in einem Café im 1. Stock mit schöner Aussicht auf.
Nachmittags tuckern wir mit der Fähre von Karaköy nach Kadiköy. Letzteres liegt in Asien und ist ein recht moderner Stadtteil. Die meisten Frauen in dieser Gegend tragen weder Kopftuch noch langen Mantel und einige sitzen sogar ohne männliche Begleitung im Café! Hier verkehrt schon wieder eine historische Straßenbahn, aber wir gehen zu Fuß. Zurück in Eminönü machen wir einen Spaziergang durch den Gülhane-Park, wo die Tulpen ganz verschwenderisch gepflanzt wurden. Oben in den Bäumen jagen sich die Papageien. Leider ist heute unser letzter Tag in Istanbul.

Montag, 25. April 2011

Mit der Fähre auf dem Goldenen Horn



Das Goldene Horn - nicht zu verwechseln mit dem Bosporus - durchschneidet den europäischen Teil Istanbuls in nordwestlicher Richtung. Wenn man die Fähre bei der Galatabrücke nimmt, gelang man nach Eyüp. Hier steht eine bekannte Moschee mit schönem blauem Kachelschmuck, Wallfahrtsort frommer Muslime. Daneben breitet sich ein riesiger Friedhof aus. Früher konnte man an den Grabmälern unterscheiden, ob hier ein Mann oder eine Frau begraben war (männliche Grabsteine tragen einen Turban), heute ist das nicht mehr so eindeutig. Ganz oben auf dem Hügel kann man dann in gemütlichen Ausflugslokalen sitzen und mit Blick auf die Gräber einen Kaffee trinken. Später suchen wir die Reste der Stadtmauer und steigen eine gefährlich steile Treppe ohne Geländer hoch. In der Chora-Kirche besichtigen wir die schönen goldglänzenden Mosaike, die teilweise noch sehr gut erhalten sind. Mehrere Reisegruppen unterschiedlicher Nationalitäten drängen sich ebenfalls in den engen Räumen. Heute schaffen wir es nicht, den äußerst lecker aussehenden Süßigkeiten zu widerstehen und schlagen mehrmals zu. Im Grunde schmeckt alles ähnlich, nämlich pappsüß. Eigentlich wollten wir einige Kartons voll mit nach Hause nehmen, aber inzwischen sind wir uns nicht mehr so sicher.

Sonntag, 24. April 2011

Die Freuden des Sultans



Sonntag, 24. April 2011

Heute am Ostersonntag ist es unangenehm kühl in Istanbul und die Sonne versteckt sich hinter einer dicken Wolkenschicht. Da ist es naheliegend, sich innen aufzuhalten, etwa im Topkapi-Palast, der Residenz der Sultane. Morgens um halb zehn ist die Schlange vor den Kassen noch nicht ganz so lang, aber auch innen muss man öfter anstehen und so verbringen wir hier ca. vier Stunden. Wir sehen eine ganze Menge, etwa mit Smaragden, Rubinen und Diamanten verzierte Trinkbecher, Thronsessel, Gürtel und Dolche. Schwerter, Zähne und Barthaare des Propheten. Das goldene Gitter, hinter dem der Sultan die Gespräche seiner Wesire belauschte ...
Auch den Harem lassen wir uns nicht entgehen, obwohl wir hier eine Extraeintrittskarte brauchen. Die prunkvolle Ausstattung der Räume ist überwältigend, doch man fühlt sich auch irgendwie an ein Gefängnis erinnert. Sultan Murat III lebte hier mit seinen zahlreichen Ehefrauen und Sklavinnen als stolzer Vater von über hundert Kindern. Nachmittags besuchen wir die Hagia Sophia, gebaut als Kirche, lange Zeit eine Moschee und nun ein Museum. Schön sind die Reste der Mosaike, die lange Zeit unter Putz verborgen waren. Hinter der Moschee kann man (umsonst und ohne Schuhe) die Grabstätten einiger Sultane besuchen. Hier liegt in einem verschwenderisch verzierten Grabmal Murat III inmitten von 52 seiner Kinder, viele davon noch ganz klein.

Samstag, 23. April 2011

Kaufrausch und Menschenmassen



23. April 2011

Nach Ansicht unseres Reiseführers soll man den ersten Tag in Istanbul unbedingt im großen Basar verbringen. Wir schaffen es erst am zweiten, nachdem wir wieder ein paar bekannte Moscheen besucht haben, u. a. die Prinzenmoschee und die Moschee Süleymans des Prächtigen. Zuvor stärken wir uns mit Boza, einem merkwürdigem Getränk aus vergorener Hirse, das so dickflüssig ist, das man es löffeln muss. Atatürk war auch schon in diesem Lokal, sein Glas steht in einer Vitrine über unserem Tisch. Dann tauchen wir in den Trubel des Basars ein. Eigentlich haben wir uns vorgenommen, einiges zu kaufen, aber beim Anblick der zahllosen Sachen vergeht uns die Lust dazu. Zu Mittag essen wir gegrillte Makrele in einem Gartenrestaurant neben der Galatabrücke. Die Aussicht ist unübertrefflich, auch der Fisch ist nicht übel. Frisch gestärkt stehen wir fast eine Stunde an, um einen Blick vom Galata-Turm werfen zu können und von oben all diese Moscheen zu betrachten, die wir auch schon innen besichtigt haben. Eine weniger gute Idee ist es, später noch über den ägyptischen Basar (den Gewürz- und Kräuterbasar) flanieren zu wollen. Hier sind so viele Menschen, dass wir an den Ständen vorbeigeschoben werden, ohne etwas ansehen, fotografieren oder kaufen zu können. Nicht einmal den Liebestee können wir probieren, der uns von einem Verkäufer angeboten wird.

Freitag, 22. April 2011

Frühling in Istanbul



Freitag, 22. April 2011

Gestern sind wir in Istanbul gelandet, aber so spät, dass wir nur noch unser Hotel suchen und etwas zu Abend essen konnten.
Heute brechen wir nach einer ziemlich schlaflosen Nacht - es ist hier extrem laut, obwohl das Hotel in einer kleinen Seitenstraße liegt - früh auf, um einige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Unser erstes Ziel ist die Blaue Moschee, in der sich am späten Vormittag sämtliche Touristen Istanbuls aufhalten. Anschließend geht es hinab in die Unterwelt. Gegenüber der Hagia Sophia befindet sich eine große Zisterne mit vielen alten Säulen, klarem Wasser und dicken Karpfen. Dieses Bauwerk wird stimmungsvoll beleuchtet und beschallt. Nach dem Mittagessen sehen wir uns zwei weitere Moscheen an und flanieren zwischen den vielen schönen Tulpenbeeten im Park. Mit dieser Tulpenpracht zur Osterzeit hätten wir nicht gerechnet, aber es ist hier zur Zeit deutlich kälter als in Mittelfranken! Auf der Galatabrücke machen wir Pause in einem der gut besuchten Cafes mit Blick aufs Wasser und mehrere Moscheen. Die Straßenbahnfahrt zurück zu unserem Hotel ist etwas abenteuerlich, da die Bahn so überfüllt ist, dass kaum jemand einsteigen kann, aber wir auch nur mit Mühe rechtzeitig hinausgelangen. Vielleicht sollten wir in Zukunft doch lieber zu Fuß gehen!