Montag, 28. Oktober 2013

Weder demütig noch bescheiden - die Nachfolger Johannes des Täufers







Montag, 28. Oktober

Nicht nur von unserem Balkon aus, sondern auch während des Frühstücks im 8. Stock des Marina Hotels haben wir einen unvergleichlichen Blick auf den Hafen.
Später erkunden wir die Altstadt von Valetta und stoßen auf  Schritt und Tritt auf die Prunkbauten der Johanniter. Besonders die Co-Kathedrale St.Johannes ist einen Besuch wert. Äußerlich eher unscheinbar, ist sie im Inneren sehr aufwendig ausgeschmückt. Der Fußboden besteht aus kunstvoll gestalteten Grabplatten aus buntem Marmor, unter denen einst die Ritter bestattet wurden. Beliebte Motive waren Posaunenengel, Skelette und Totenköpfe. Viele Großmeister unterschieden sich in ihrem Prunk nicht von weltlichen Herrschern und gaben ihr Grabdenkmal schon zu Lebzeiten in Auftrag, um später der Nachwelt in Erinnerung zu bleiben.
Beeindruckend im angegliederten Oratorium: ein riesiges Gemälde von Caravaggio, das die Enthauptung Johannes des Täufers zeigt, schockierend realistisch.
Dass sich die Johanniter hauptsächlich mit der Krankenpflege beschäftigt haben, zeigt eine Ausstellung im ehemaligen Krankenhaus der Ordensritter. Auch wenn jeder Kranke ein eigenes Bett hatte und von silbernen Tellern speisen durfte, gibt doch die Tatsache zu denken, dass er vor der Aufnahme im Hospital sein Testament verfassen musste.  Und wer beim Karten- bzw. Schachspielen ertappt wurde, konnte hinausgeworfen werden - ein düsterer,  freudlloser Ort, dieses Hospital.

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