Freitag, 1. Juli 2011

Rosengarten mit Gletscherblick



Freitag, 24. Juni 2011

An unserem letzten Tag ist das Wetter so schön, dass wir unsere abgebrochene Wanderung von Mittwoch fortsetzen können. Wir gehen vom Campingplatz los nach Seppec (das ist ein verlassenes Geisterdorf), vorbei an den halb verfallenen Hütten von Pra Floric nach Salay, das auch Ferpècle heißt. Dort parken etliche Autos, sogar einige deutsche. Als die Straße zu Ende ist, wandern wir durch eine einzigartige Gebirgslandschaft. Die Alpenrosen stehen in voller Blüte und bilden einen wunderschönen Kontrast zu den Gletschern am Südrand des Tales. Bald geht es steil den Berg hoch über Gebirgsbäche und Felsen bis zur Alm Bricola, auf der glücklicherweise keine schwarzen Kühe weiden, sondern zutrauliche zweifarbige Ziegen und auch der Bock mit seinen merkwürdig gedrehten langen Hörnern ist ganz friedlich. Am Ende der Wanderung kehren wir in einem kleinen Café ein und essen den guten selbst gebackenen Kuchen der Wirtin.

Schüsse, Pauken und Trompeten: Prozession in St-Martin



Donnerstag, 23. Juni 2011

Die ganze Nacht hat es geregnet und dichter Nebel liegt über dem Tal, als wir morgens nach St-Martin fahren, um uns die Fronleichnamsprozession anzusehen. Eigentlich ist es eine Mischung aus Militärparade und Prozession - in geordneter Aufstellung, die Männer in Uniform und voller Ausrüstung, die Frauen in bunter Tracht, zieht man im Gleichschritt zu den Altären entlang der Hauptstraße und immer, bevor der Priester sein Gebet beginnt, fällt ein Schuss. Am Schluss wird vor der Kirche exerziert, danach gibt es Wein für alle Anwesenden.
Zur Mittagszeit schippern wir mit anderen Touristen in einem Boot über den größten unterirdischen See der Schweiz (oder Europas?) in St-Leonard. Der Guide schmettert uns seine Erklärungen 3-sprachig entgegen und ab und an verstehen wir sogar ein paar Wörter. In den Tiefen des dunklen Wassers gedeihen riesige Regenbogenforellen.
Damit wir nicht aus der Übung kommen, steigen wir in Sion zu den beiden zentral gelegenen Burgruinen hoch.

Auf der Suche nach dem Türkenbund



Mittwoch, 22. Juni 2011

Auf dem Weg ins Nachbardorf Evolene - wir bewundern gerade eine Wiese mit weißen Lilien - treffen wir ein Schweizer Ehepaar, das uns einen Platz zeigen will, an dem Türkenbundlilien wachsen. Leider müssen wir feststellen, dass fast alle Büten abgebrochen sind. Schade! Nun steigen wir hoch zu den Dörfern Villaz, La Sage und La Forclaz. Die Ortschaften wirken menschenleer, aber sehr malerisch mit ihren alten schwarzbraunen Holzhäusern. Als wir gerade überlegen, ob wir zu den Gletschern am Talende weiterwandern, beginnt es sehr stark zu regnen. Daher machen wir uns auf den Rückweg zum Campingplatz. Der Weg ist sehr schmal und führt steil bergab, mitten durch hohes Gestrüpp und bald sind unsere Schuhe und Hosen völlig durchnässt. Da sehen wir auf einmal eine aufgeblühte Türkenbundlilie, dann ein paar und schließlich unzählige!

Im Paradies der Murmeltiere oder Kein Drink im Ritz



Dienstag, 21. Juni 2011

Im Nachbartal, dem Val d'Hérémence, befindet sich der größte Schweizer Stausee (Lac des Dix) mit der angeblich welthöchsten Staumauer. Eigentlich wollen wir uns nur die Mauer ansehen, doch dann machen wir doch eine längere Wanderung um den See herum, denn dieses Gebiet steht unter Naturschutz und im Juni blühen hier sehr viele Gebirgsblumen - Enziane, Orchideen etc. Außerdem wimmelt es von Murmeltieren - so viele wie hier haben wir noch nie gesehen. Einige überqueren ganz kurz vor uns den Weg, andere sitzen auf den Felsen und stoßen Warnpfiffe aus. Am anderen Ende des Stausees legen wir eine Pause ein mit Blick auf den Gletscher. Leider finden wir die Hängebrücke nicht, die nach unserem Reiseführer früher über die Schlucht geführt hat. Für den Rückweg brauchen wir weniger als die halbe Zeit, da inzwischen dunkle Wolken aufgezogen sind. Gegen 17.30 erreichen wir das große Hotel Ritz am Fuß der Staumauer, doch leider hat das Restaurant bereits geschlossen. Wer wohl in diesem riesigen Gebäude wohnt?

Matterhorn, wir kommen!



Montag, 20. Juni 2011

Heute nehmen wir den dicken Geldbeutel mit und fahren nach Zermatt, um einen Blick aufs Matterhorn zu werfen. Wir lassen nichts aus, um unsere Fränkli unters Volk zu bringen. Zuerst stellen wir das Auto in einem Parkhaus in Täsch ab und steigen in den Zug nach Zermatt. Neben uns sitzt eine Gruppe gut betuchter Angelsachsen, hinter uns spielt Brad Pitt mit seinem i-Phone (jedenfalls sieht er dem Schauspieler verblüffend ähnlich). Natürlich verblasst die Touristenhochburg neben unserem hübschen Waliser Bergdorf, doch immerhin ist es hier sehr ruhig, da nur Elektroautos hier verkehren dürfen. Mit der unterirdischen Standseilbahn brausen wir hoch zur Sunnegga und entscheiden uns für den 5-Seen-Weg. Zunächst sind wir etwas enttäuscht von dem vielen Beton und der beschädigten Natur, aber nach einiger Zeit werden wir durch herrliche Ausblicke auf die umliegende Bergwelt entschädigt. Das Matterhorn bekommen wir jedoch nicht vollständig zu Gesicht, da immer irgendwelche Wolken vorüberziehen. Viele Stunden verbringen wir hier oben und wir lassen es uns nicht nehmen, zu Fuß nach Zermatt hinabzusteigen.