Freitag, 11. Juni 2010

Schweiz / Heimreise



Samstag, 5. Juni 2010

Leider müssen wir uns heute vom Tessin verabschieden, doch das schöne Wetter begleitet uns. Beim San Bernardino Pass legen wir eine Kaffeepause ein mit Blick auf die verschneiten Alpengipfel. Später besuchen wir Vaduz, die Hauptstadt von Liechtenstein. Die Burg, die hoch oben über dem Ort thront, wird von der fürstlichen Familie bewohnt und kann daher nicht besichtigt werden, aber es führt ein Fußweg hinauf. Unterwegs wird der Besucher über Geschichte und Wirtschaft des Zwergstaates informiert. Den Infotafeln entnehmen wir, dass die Stadt nur ca. 5000 Einwohner hat und das ganze Land nur 35000, die aber sicher alle recht wohlhabend sind, wenn man sich die Gebäude so ansieht. Heute findet in Vaduz ein Fahrturnier statt, mit Pferdekutschen und vornehmen Herren mit Zylinderhüten. Dieser Abstecher nach Vaduz rächt sich, als wir später vor und in Bregenz stundenlang im Stau stehen.

Schweiz/ Tessin



Freitag, 4. Juni 2010

Da wir morgen schon wieder heimfahren müssen, verbringen wir den Tag im Maggiatal und im angrenzenden Bavonatal.
In dem Dörfchen Aurigeno wandeln wir auf den Spuren des Malers Giovanni Vanoni, der hier im 19. Jahrhundert gelebt und zahlreiche farbenfrohe Bilder mit religiösen Motiven hinterlassen hat - an Hauswänden, in der Kirche und kleinen Kapellen, auf dem Friedhof ... Für den Rundgang durch den Ort und zur alten Steinbrücke brauchen wir ca. 2,5 Stunden, weshalb wir gleich ins Bavonatal weiterfahren und im Restaurant La Froda im Ort Foroglio zu Mittag essen. Nicht weit von hier gibt es einen beeindruckenden Wasserfall, den wir später auch aus der Nähe besichtigen, einmal von unten und später von oben. Inzwischen sind wir gut trainiert und erklimmen die vielen Steintreppen ohne Mühe. Nachmittags sehen wir uns die alten, teilweise unter herabgestürzte Felsen gebauten Keller in Cevio an. In diesen "Grotti" ist es angenehm kühl, was man an einem so heißen Tag wie heute zu schätzen weiß!

Schweiz/ Tessin



Donnerstag, 3. Juni 2010

Auch im Tessin ist Fronleichnam ein Feiertag! Deshalb sind wir angenehm überrascht, dass der Markt in Locarno trotzdem stattfindet. Und das Parken ist heute kostenlos. Wir decken uns mit lokalen Spezialitäten wie Räucherfleisch, Hirschsalami und Almkäse ein, die wir einem Bekannten zum 50. Geburtstag schenken wollen. Danach steigen wir hoch zur Wallfahrtskirche S. Maria in Selva. Leider werden Kreuzweg und Kirche gerade renoviert, aber man hat von oben einen schönen Blick auf Stadt und See. Einige Seitenkapellen sind mit lebensgroßen Figuren (etwa von Jesus und seinen Jüngern) ausgestattet. Zurück an unserem Ausgangspunkt flanieren wir die Promenade entlang bis nach Tenero. Die Bootsfahrt nach Locarno ist heute kostenlos, weshalb sich an der Anlegestelle schon eine lange Schlange gebildet hat. Nachmittags wandern wir von Intragna im Centovalli bis zur alten Steinbrücke (Ponte romano). Am Ortsausgang von Intragna stoßen wir auf ein einladendes Wirtshaus mit vielen Kübelpflanzen, doch wir beschließen, heute noch einmal selbst zu kochen.

Schweiz/ Tessin



Mittwoch, 2. Juni 2010

Mitten im Lago Maggiore gibt es einen botanischen Garten auf einer der Bissago-Inseln. Dorthin fahren wir von Ascona aus mit dem Schiff, Fahrtzeit ca. 10 Minuten. Die Insel ist von weitem winzig klein und zwei Stunden reichen locker aus, um alles zu sehen, zumal im Augenblick nicht sehr viel blüht. Hier wachsen Pflanzen aus vielen Gegenden der Erde. Besonders gut gefallen uns die herrlich duftenden blühenden Citruspflanzen, der Teich mit Callas und Sumpflilien und der Bambuswald, durch den ein kleiner Weg führt. Um 14.30 Uhr fährt ein Boot nach Porto Ronco. Wir steigen die "Himmelsleiter" hoch zum Dorf Ronco sopra Ascona und genießen die Aussicht auf den See und die schneebedeckten Berge in einem Café. Gemütlich geht es dann zurück nach Ascona (nach einem weiteren Anstieg fast nur noch bergab).

Schweiz/ Tessin



Dienstag, 1. Juni 2010

Dienstags ist Markttag in Ascona, daher fahren wir bereits morgens dorthin. Vom Parkplatz aus sind es nur wenige hundert Meter ins Zentrum und zur Uferpromenade. Der Markt ist recht klein, aber die Lage am See sehr vorteilhaft. Wir machen noch einen Schaufensterbummel: Bemerkenswert ist die Konzentration von Edelboutiquen in dieser kleinen Stadt - etliche der ausgestellten Kleidungsstücke übertreffen unser gesamtes Urlaubsbudget! Wir steigen auf den Monte Verità und blicken von oben auf die Dächer Asconas und den Lago Maggiore. Hier oben gibt es sogar eine kleine Teeplantage und wenn wir nicht unbedingt zurück zum Auto müssten, weil unsere Parkzeit abläuft, könnten wir an einer japanischen Teezeremonie teilnehmen.
Nachmittags wandern wir im Maggiatal von unserem Campingplatz aus zu einem Ortsteil von Avegno. Unser Ziel heißt Ponte Brolla. An dieser Stelle fließt die Maggia durch eine enge Schlucht und wie schon gestern im Verzascatal kann man auf den Felsen herumklettern und im Fluss baden. Wir machen in einem Grotto Rast und testen das Bier und die Mandarinenlimonade, ehe wir uns auf den Rückweg machen. Nun wandern wir auf der anderen Seite des Flusses, doch der Weg ist hier mindestens doppelt so lang und wir befürchten schon, die angekündigte Hängebrücke sei dem letzten Hochwasser zum Opfer gefallen, als sie endlich in Sicht kommt. Abends grillen wir wieder auf dem Campingplatz.

Schweiz/ Tessin



Montag, 31. Mai 2010

Heute nutzen wir das schöne Wetter für eine Wanderung im Verzascatal. Mit dem Auto fahren wir bis nach Berzona am Lago di Vorgorno und finden ohne Probleme den gut markierten Wanderweg, der allerdings nicht am See entlang führt, sondern viel weiter oben durch den Wald. Also ist wieder einmal Treppen steigen angesagt. Der Weg führt auch durch etliche Dörfer. Diese Ortschaften, wie etwa Vogorno, sind fast vollständig aus dem Stein gebaut, der hier in der Gegend vorkommt. Sogar die Dächer sind damit gedeckt - daher fügen sich die Häuser harmonisch in die Landschaft ein. Auf der anderen Seite des Sees liegt überaus malerisch am Berghang das Dorf Corippo, von dem wir unzählige Fotos schießen. Später essen wir dort in einer kleinen Gastwirtschaft zu Mittag. Aus der Nähe wirkt der Ort mit seinen gepflegten Häusern wie ausgestorben. Unser nächstes Ziel ist Lavertezzo mit seiner bekannten Steinbrücke Ponte dei Salti und den hellen Felsen im türkisfarbenen Fluss. Auf den Steinen tummeln sich ganze Hundertschaften von Touristen, einige besonders Mutige baden auch im eiskalten Wasser oder wagen einen Sprung von der Brücke. In der nächsten Ortschaft (Motta) beenden wir unseren Ausflug und fahren mit dem Linienbus zurück zum Auto.

Schweiz/ Tessin



Sonntag, 30. Mai 2010

Der Tag auf dem Campingplatz am Bodensee beginnt wenig erfreulich - kühl, neblig und regnerisch - ein Ende des schlechten Wetters scheint nicht in Sicht zu sein. Deshalb brechen wir gleich nach dem Frühstück auf. Zur Mittagszeit, kurz vor Bellonzona, steigen die Temperaturen und der graue Regenhimmel verschwindet. Im Maggiatal herrscht strahlender Sonnenschein. Wir stellen unseren Wohnwagen auf dem Campingplatz bei Avegno ab und machen einen Ausflug zum Lago Maggione, nach Brissago und Cannobio. Besonders gut gefällt uns die Uferpromenade von Cannobio, wo es eine sehr gute Eisdiele gibt sowie zahlreiche Straßencafés. In einem davon sitzen wir längere Zeit und sehen einem Mann zu, der verkleidet als Straßenkehrer die Passanten nachmacht.

Schweiz/ Appenzell



Samstag, 29. Mai 2010

Da der lokale Wetterdienst für heute optimales Wanderwetter verheißt (abgesehen von leichten Regenschauern gegen Mittag) brechen wir heute mit Christian und Katharina zu einer Tour im Kanton Appenzell auf. Von Wasserauen aus steigen wir einen schmalen Pfad in Richtung Ebenalp hoch. Obwohl diese Tour sehr leicht sein soll, geht uns Älteren doch nach einiger Zeit die Puste aus. Darüberhinaus ist der Pfad auch ziemlich matschig, aber die tolle Landschaft entschädigt uns für die Anstrengungen. Die Bergwiesen stehen in voller Blüte - u. a. wachsen hier Enziane, Mehlprimeln und Trollblumen. Gegen Mittag beginnt es wie vorhergesagt zu tröpfeln, weshalb wir eine Rast im Berggasthof Aescher einlegen. Nach einer Portion Rösti setzen wir unseren Weg fort, zunächst zum Wildkirchli, dann hinauf zur Ebenalp. Doch leider hören die gelegentlichen Schauer nicht auf, sondern steigern sich zu längeren Platzregenfällen.
Während des Abstiegs zum Seealpsee haben wir keine Gelegenheit, uns unterzustellen und kommen durchnässt bis auf die Haut und mit extrem schmutzigen Wanderschuhen und -hosen unten an. Später auf dem Campingplatz tobt ein heftiges Gewitter und es regnet fast die ganze Nacht.