Freitag, 24. Mai 2013
Tour de Palazzi
Da der Wetterbericht im Internet Regen ankündigt, packen wir den Schirm ein und fahren mit der Bahn nach Genua. Wider Erwarten wird es aber dann doch schön - bei blauem Himmel gefällt uns die Stadt gleich noch besser. Von den vielen Palazzi besichtigen wir einen, den königlichen, der ein wenig an Versailles erinnert: Es gibt einen Spiegelsaal, prächtige Wandteppiche und reich verzierte Möbel, aber keine Toiletten, sondern Waschschüssel und Nachttopf. In einem anderen luxuriösen Palast residiert die Deutsche Bank; bei Dauerregen ist ein Rundgang durchs Bankenviertel anzuraten. Auch ein Bummel durch die Arkaden ist mögich. Dann gibt es noch den neugestalteten Alten Hafen mit Aquarium, Piratenschiff etc., etliche beeindruckende Kirchen, darunter den Dom San Lorenzo, den orientalischen Markt ... Dass die italienische Bahn immer für Überraschungen gut ist, erfahren wir bei der Rückfahrt - man sollte nie erwarten, dass Züge pünktlich und vom angekündigten Gleis aus starten.
Donnerstag, 23. Mai 2013
Kein Ort für einsame Wanderer
Wer nicht gern allein unterwegs ist, sollte im Mai mit dem Zug nach Monterosso fahren und den Touristenmassen folgen. Bald befindet man sich auf dem Pfad (rot-weiß) nach Vernazza. Mal überholt man 30- bis 50-köpfige Senioren-Wandervereine, dann wieder spurtet lautstarkes Jungvolk an einem vorbei. Vom Kleinkind bis zum rüstigen Hundertjährigen trifft man hier alle Altersgruppen, und wenn sich eine gute Aussicht bietet, schießt man die gleichen Fotos wie im Reiseführer oder auf den Ansichtskarten. Die Landschaft ist wunderschön und die Wegstrecken überschaubar: ein bis zwei Stunden braucht man von Monterosso nach Vernazza sowie von Vernazza nach Corniglia. In den Ortschaften sollte man nicht vergessen, neue Eissorten zu testen, von denen es unzählige gibt. In die übrigen beiden Dörfer, Manarola und Riomaggiore, gelangen wir mit dem Zug, denn der Küstenweg ist zur Zeit leider unpassierbar.
Mittwoch, 22. Mai 2013
Hafen der Venus
Bevor wir eine Bootstour nach Portovenere unternehmen, sehen wir uns Levanto von oben an, indem wir den rot-weiß markierten Pfad bei der Kirche emporsteigen und in Richtung Punta Mesco entlanglaufen. Der Weg ist von Blumen gesäumt - andere Wanderer begegnen uns kaum. Später auf dem Boot können wir die Küste aus einer anderen Perspektive betrachten. Wir halten zunächst an den Cinque-Terre-Dörfern, dann in Portovenere, wo wir eine Stunde Aufenthalt haben. Das reicht gerade einmal, um ein Eis zu essen und die Hauptstraße bis zur Kirche hinauf- und hinunterzuschlendern. Bemerkenswert sind die hohen schmalen Häuser, die direkt aneinandergebaut wurden - viele davon sind gerade einmal zwei Meter breit, besitzen aber 5 bis 6 Stockwerke.
Ligurien - Land der Streifen
Unser heutiger Fehlkauf ist ein Wanderführer mit Karte, den wir im gut sortierten Buchladen von Levanto erwerben. Die Wege, die darin beschrieben werden, existieren nur teilweise, dafür gibt es jede Menge anderer (rot-weiß markierter), von denen keine Rede ist. Trotzdem gelangen wir in den Nachbarort Bonassola und nach einem Mittagsimbiss in einer Focacceria über etliche Ansiedlungen oben auf dem Berg auch wieder zurück. Dass die Einwohner Liguriens auf Streifenmuster stehen, sieht man beim Besuch von Kirchen oder bei einem Strandspaziergang. Ein wunderbarer Duft liegt in der Luft - wie die weiß blühenden Büsche mit lorbeerähnlichen Blättern heißen, haben wir noch nicht herausgefunden.
Auf der Suche nach Morcheln und Orchideen
Beides findet man auf der Schwäbischen Alb in der Gegend um Bad Urach herum - Gabi und Robert zeigen uns ihre Heimat und eine der schönsten Ecken in Baden-Württemberg. Als Erinnerung bleibt der Duft von Nachtviolen und Waldmeister, der Anblick der bunten Blumenwiesen und des klaren Wassers des Gütersteiner Wasserfalls über den bemoosten Felsen, der Morcheln zwischen Eschen und Buchen, eines schlafenden Feuersalamanders in einem Baumstumpf ... Am nächsten Tag, schon ziemlich durchnässt vom Regen der zweiten Tageshälfte, entdecken wir einige Stellen mit rosa-lila blühenden Orchideen (Knabenkraut?) unterhalb der Burg Hohenneuffen.
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